Grippeimpfung

Das Robert Koch Institut rät an die Grippe-Impfung zu denken

Die deutschen Gesundheitsbehörden raten ausdrücklich zur Grippe-Schutzimpfung. Das Robert Koch-Institut, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Paul-Ehrlich-Instituts betonten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin, dass die Grippe unberechenbar und nach wie vor eine unterschätzte Infektionskrankheit sei.

Medizinisches Personal, ältere Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke jeden Alters und insbesondere Schwangere sollten gegen Grippe geimpft sein. „Wer geimpft ist, schützt nicht nur sich selbst vor einer schweren Influenza-Erkrankung, sondern vermeidet auch eine Ansteckung anderer. Das ist in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen besonders wichtig“,betonte Reinhard Burger, Präsident des RKI.

Der neue saisonale Impfstoff setzt sich aus den Antigenen der aktuell weltweit vorkommenden Varianten der drei zirkulierenden Influenza-Virustypen (A/H1N1, A/H3N2, B) zusammen. „Der saisonale Impfstoff enthält das Antigen des pandemischen H1N1-Influenzavirus und schützt somit auch gegen die „Schweinegrippe“. Nach der Impfung ist der Impfschutz in 10 bis 14 Tagen aufgebaut“, sagt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. Bisher hat das Paul-Ehrlich-Institut die Chargenfreigabe für rund 20,5 Millionen Dosen Influenza-Impfstoff erteilt. Das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht auf seiner Internetseite neben dieser regelmäßig aktualisierten Information auch eine Liste der zugelassenen Influenza-Impfstoffe.

Verschiedene körperliche Veränderungen, die während einer Schwangerschaft ablaufen, tragen sowohl dazu bei, dass Schwangere sich leichter mit bestimmten Erregern anstecken, als auch, dass sie ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Dies haben auch die Erfahrungen mit der „Schweinegrippe“ gezeigt. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Juli 2010 die saisonale Grippeimpfung für alle Frauen, die im Herbst und Winter schwanger sind.

Bei der Impfung von Schwangeren spielt zudem auch die Überlegung eine Rolle, Neugeborene, die selbst noch nicht gegen Grippe geimpft werden können, vor einer Ansteckung durch die Mutter zu schützen. Darüber hinaus können Neugeborene von der Impfung ihrer Mütter auch dadurch profitieren, dass über die Plazenta Antikörper von der Mutter an das Kind weitergegeben werden, die dem Neugeborenen einen gewissen Schutz in den ersten Monaten nach der Geburt verleihen.

Da es sich bei den in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffen um sogenannte Totimpfstoffe handelt, ist eine Impfung grundsätzlich in jedem Stadium der Schwangerschaft unbedenklich. Für gesunde Schwangere empfiehlt die STIKO die Impfung ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel. Frauen, bei denen auch aufgrund einer chronischen Grundkrankheit eine Empfehlung zur Grippeimpfung besteht, sollten – unabhängig vom Stadium der Schwangerschaft – direkt zum Beginn der Impfsaison im Herbst geimpft werden. Bei ihnen wird eine Impfung bereits ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel empfohlen.

Quellen:

Robert-Koch-Institut
http://www.rki.de/
Paul-Ehrlich-Institut
http://www.pei.de/
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
http://www.bzga.de